Donnerstag, 3. Januar 2013

Das Lehrmädchen

Ein Lehrmädchen in einem Kaufhaus zu werden war gar nicht so leicht. Jedes Geschäft stellte andere Bedingungen für die Einstellung. Wer gute Noten und angenehme Umgangsformen hatte, konnte auf eine Stellung hoffen.

Die Lehrzeit umfasste praktischen und theoretischen Unterricht. Es wurde einem beigebracht wie man mit den Kunden umzugehen hatte indem man den erfahrenen Mitarbeitern zusah und, unter strenger Beobachtung, auch selbst mal etwas verkaufen durfte. Nach der Arbeit im Warenhaus und in den Pausen wurde Geschäfts- und Warenkunde gebüffelt – man musste schließlich fachkundige Auskunft geben können und lernen wie man mit schwieriger Kundschaft umgehen musste. Wie wir auf unserem Bild sehen, wurde dem Kunden damals noch ein Stuhl angeboten und die Ware vorgelegt.

Hatte man die Lehrzeit überstanden, war das Lernen nicht zuende. Jede Saison gab es frische Mode und neue Waren über die man bescheid wissen musste. Interne Hauszeitschriften oder allgemeinere Publikationen der Dachverbände für Warenhäuser oder deren Angestellte wurde abonniert und für die Mitarbeiter ausgelegt. Diese Zeitschriften konnten recht bunt und interessant sein. Es waren auch Liebesgeschichten und Rätsel abgedruckt, falls es dem Personal dann doch zu langweilig wurde.

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